Nachwuchs-Pflegemanager des Jahres 2020.

Catharina Bothner, 1. Platz

 

Aktuelle Position.

Pflegedirektorin, Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH (RKU Ulm)

Ihre Motivation, den Pflegeberuf zu ergreifen.

Ich hegte bereits sehr früh den Wunsch, einen Beruf im Sozialwesen zu ergreifen und habe deshalb eine Fachoberschule mit Schwerpunkt Sozialwesen absolviert. Durch die fachpraktischen Einsätze auf einer chirurgischen Station und nach dem darauffolgenden Freiwilligen Sozialen Jahr auf einer Intensivstation war es beruflich um mich geschehen. Fasziniert und überzeugt hat mich immer die spürbare Sinnhaftigkeit dieses Berufs, der Facettenreichtum der Anforderungen des jeweiligen Fachbereichs, die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten sowie das Arbeiten in einem multiprofessionellen Team.

Kurze Beschreibung Ihres Ausbildungsweges.

  • 2006 - 2009: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin
  • 2009 - 2014: Gesundheits- und Krankenpflegerin, RKU Ulm, Station Stroke Unit / Neurologische Überwachungseinheit
  • 2010 - 2011: Fachweiterbildung Intensivüberwachungspflege
  • 2012 - 2015: Berufsbegleitendes Bachelor-Studium Management für Gesundheits- und Pflegeberufe, Hochschule Neu-Ulm
  • 2014 - 2015: Stellvertretende Stationsleitung Stroke Unit / Neurologische Überwachungseinheit, RKU Ulm
  • 2015 - 2017: Stationsleitung Station Stroke Unit / Neurologische Überwachungseinheit und Zentrale Notaufnahme, RKU Ulm
  • 2016 - 2017: Teilnahme am Potentialförderprogramm, Sana Kliniken AG, Schwerpunkte: Personal- und Tarifwesen, Personalentwicklung
  • 2017 - 2019: Bereichsleitung, RKU Ulm
  • seit 2017: Master-Fernstudiengang: Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, TU Kaiserslautern / Universität Witten/Herdecke
  • 2018 - 2019: Stellvertretende Pflegedirektorin, RKU Ulm
  • seit 2020: Pflegedirektorin, RKU Ulm

Warum haben Sie sich für ein Studium entschieden?

Ich habe mich für ein berufsbegleitendes Studium entschieden, um nach meiner Fachweiterbildung in meinem Beruf bleiben und zugleich mein Wissen auf anderen Gebieten erweitern zu können. Mein Interesse war, das Management von Gesundheitseinrichtungen zu durchleuchten und besser zu verstehen, Einblicke und Denkweisen gesundheitsökonomischen Handelns zu erhalten und Instrumente des Personalmanagements und der Personalführung kennenzulernen, um dabei möglichst einen Praxistransfer zu meiner täglichen Arbeit zu generieren.

Sind Sie berufspolitisch engagiert und wenn ja, warum?

Bis jetzt noch nicht. Mit der Gastmitgliedschaft im Vorstand des Bundesverbands Pflegemanagement wird sich das ändern. Darauf freue ich mich sehr!

Was hat sich für Sie durch die Preisverleihung und Ihren Platz unter den Top 3 verändert?

Ich freue mich sehr, dass das von mir entwickelte Arbeitszeitmodell „Hexagon“ auf öffentliches Interesse stößt. Seit der Preisverleihung habe ich bereits viele Anfragen zu meinem Projekt erhalten.

Gibt es etwas, das Sie jungen Pflegenden und angehenden Führungskräften in der Pflege als Tipp mit auf den Weg geben möchten?

Die Profession Pflege befindet sich deutschlandweit in turbulenten Zeiten und ist durch den Pflegefachkräftemangel gezeichnet. Dennoch wird jede Gesundheitseinrichtung durch jede einzelne Führungskraft und jeden einzelnen Mitarbeiter in der Pflege geprägt. Die Pflegeteams leben durch die intrinsische Motivation eines jeden Einzelnen und durch die Liebe zum Beruf, was die Basis für die Weiterentwicklung jeglicher Fachexpertise bildet. Auf diese Professionalität sind alle unsere Patienten angewiesen. Jeder kann innerhalb seiner Möglichkeiten andere Rahmenbedingungen schaffen und auch aus tradierten Strukturen ausbrechen, damit dieser schöne Beruf wieder mehr an Attraktivität gewinnt. Dazu kann und will ich nur Jeden ermutigen.